Angefangen hat es im Herbst 2015 als auf dem Höhepunkt der Flüchtlingszuwanderung Adela Seyffert und Helge Zdebel-Müller von der Aktion „minidecki“ gehört haben, die ursprünglich in der Schweiz gegründet wurde. Hinter „minidecki“ verbirgt sich eine Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat Kuscheldecken für geflüchtete Kinder herzustellen. Wir haben zusammen mit vielen fleißigen Helfer_innen im Raum Springe/Bad Münder über 440 Decken herstellen und verteilen können und so vielen Kindern und ihren Familien eine Freude gemacht.
Nun ist die Zahl der Menschen, die bei uns Schutz suchen, geringer geworden und einige Familien haben in Springe eine neue Heimat gefunden. Die Nachfrage nach den Decken wurde geringer und so haben wir uns entschieden die Aktion „minidecki“ für den Raum Springe/Bad Münder zu beenden.
Allerdings hat die Idee neue Erdenbürger mit einer Decke willkommen zu heißen so viel Positives bei allen Menschen - Spender_innen, Näher_innen und beschenkten Familien ausgelöst, dass wir dies in irgendeiner Form weiterführen wollten.
Aus Stoffrestbeständen haben wir einige Babydecken genäht, die zum Verkauf bzw. gegen Spende angeboten wurden u.a. am Tag der Vereine 2017. Von diesem Geld wurde eine neue Nähmaschine und Nähgarn für die im letzten Jahr gegründete Handarbeitswerkstatt des Nachbarschaftsladens Doppelpunkt in Springe angeschafft und am 07. Oktober 2017 der Werkstatt beim Workshop "Babydecken Selbstgenäht" übergeben.
Beim Workshop haben 7 Frauen unter der Anleitung von Helge Zdebel-Müller, Adela Seyffert, Roswitha Franz und Friederike Hoffmann alle mindestens eine Kinderdecke selbst genäht. Bei einem munteren Miteinander bei Keksen, Obst, Kaffee und Tee zwischen Deutsch und Kurdisch wurden alle Decken bis auf eine fertig.
Die Handarbeitswerkstatt hat das Motto „Springe näht“ und steht allen Springer Bürger_innen montags von 15:30-19:00 Uhr offen. Hier werden in loser Reihenfolge auch Wochenend-Workshops angeboten.
Besonders reizvoll ist für uns der Gedanke, dass die Idee der „minidecki“-Aktion weiter geführt wird, indem nun alle jungen Familien, nicht nur geflüchtete Familien, in der Handarbeitswerkstatt zum Beispiel kleine Decken für ihre Babys nähen können.
Auch im Ortsteil Völksen lebt die Idee weiter. Hier sind die Babydecken, finanziert von der Werbegemeinschaft in Völksen, ins Begrüßungspaket für Neubürger aufgenommen und jedes neugeborene Kind bekommt eine eigene Decke überreicht.